Party on!
recht hoch: Mit Headhuntern und Personalexperten sprach Kirsten Kücherer
unter anderem über Gehalts- und Jobperspektiven im institutionellen Asset
Management und über den Trend zur Individualisierung der Vergütung.
Bezahlung Sales versus Bezahlung Portfoliomanagement
Executive Search mit Sitz in Königstein im Taunus. Dabei handelte es sich meist um gezielte Replacements oder den vereinzelten Ausbau von Vertriebsmitarbeitern,
und trotz drohendem, wie auch immer geartetem Brexit gab es wenig Fluktuation von London nach Deutschland. „Es besteht eine hohe Nachfrage bei mittleren Gehaltsleveln“, so Rehwald. Die Rahmenbedingungen für die Gehälter beschreibt er in Stichworten wie folgt: „Das Jahresgehalt wird in zwölf oder 13 gleichen Raten abgerechnet, der Bonusbeziehungsweise die leistungsbezogene Vergütung ist fast immer diskretionär, beim Dienstwagen werden Leasingraten je nach Level eines Mitarbeiters festgelegt: Sie liegenfür die Intermediate Level zwischen 600 und 1.000 Euro und für die Senior Level bis zu 1.400 Euro pro Monat, unabhängig davon
gibt es oft noch eine Bahncard.“
Trend zur Individualisierung
Rehwalds Eindruck ist, dass sich die Entlohnung von Unternehmen zu Unternehmen sehr stark unterscheidet, die Gehälter werden immer individueller: „Das heißt, dass sehr viel davon abhängt, wie die gesamtwirtschaftliche
Situation eines Unternehmens ist; es gibt ja auch immer den Unterschied
zwischen den sogenannten Boutiquen, den kleineren Gesellschaften, die zum Beispiel ausschließlich die Asset-Management- Dienstleistung anbieten, und den bankangehörigen Asset Managern.“ Die Adressen, die sehr profitabel arbeiten, könnten entsprechend gute Gehälter zahlen und dadurch ihre Mitarbeiter motivieren. Genauso gebe es Asset-Management-Unternehmen, die einer Bank angehören. „Und wenn es dieser Bank eben insgesamt nicht so gut geht, dann bedeutet das auch für die Gehälter im Asset Management, dass es Einschnitte geben kann; dies trägt wiederum vielleicht nicht unbedingt zur Zufriedenheit der Belegschaft bei und kann sich zu einem Talentproblem entwickeln.“ Auch im Portfoliomanagement sei die Bezahlung sehr individuell, es gebe auch Portfolio Manager, die viel mehr verdienen als Sales-Leute. Rehwald zufolge hat sich die Branche verändert und wird dies auch weiter tun. „Weil man eben Adressen hat, die besser bezahlen und Adressen, die schlechter bezahlen. Aber dafür bieten vielleicht diejenigen, die geringer entlohnen, ein bisschen mehr Work-Life-Balance als die, die höhere Gehälter zahlen.“
Trend zur Individualisierung
Dass der Trend zur Individualisierung anhält, ist sich Rehwald sicher, betroffen sei auch die Entwicklung der Boni. „Und deswegen glaube ich auch, dass die Gehälter jetzt nicht mehr unbedingt alle den Status quo übertreffen. Das meiste Potenzial in den letzten anderthalb Jahren hatten Mitarbeiter mit sogenanntem Intermediate-Profil, also etwa zwei bis fünf Berufsjahren im Vertrieb.“ In diesem Bereich konnte er feststellen, dass die Gehälter überdurchschnittlich gestiegen sind, einfach weil nicht allzu viele passende Personen zur Verfügung standen. „Schließlich ist in der Finanzkrise sehr wenig ausgebildet worden und die Asset-Management- beziehungsweise die Finanzbranche ist insgesamt nicht mehr ganz so attraktiv für junge, gut ausgebildete Menschen wie sie es einmal war.“
Gesucht wird …
Was Angestellte im Backoffice-Bereich angeht, seien die Zukunftsaussichten nicht allzu rosig, schließlich würde bei den Asset Managern schon jetzt viel outgesourct. Darüber, wie sich die Jobsituation im Bereich Legal und Compliance darstellt und entwickeln wird, sind sich die Experten nicht einig. Rehwalds Meinung nach können sich die Mitarbeiter dort grundsätzlich weiterhin die Jobs aussuchen und hätten auch eine gute Verhandlungsposition, einfach aufgrund des regulatorischen Drucks und vieler neuer, weiterer regulatorischer Einschränkungen. „Sehr groß ist die Nachfrage im Bereich Vertrieb“, so der Headhunter. „Und hier geht es eben auch sehr stark um das Thema Kundenakquise und um den Aufbau von neuen Kundensegmenten.“ Chancen gebe es vereinzelt im Bereich Portfoliomanagement, aber das wiederum hänge auch sehr stark von den einzelnen Häusern ab. Sind denn bestimmte Produktbereiche beziehungsweise Asset-Klassen im Portfolio Management von besonderer Bedeutung? „Das kommt immer auf das Kundenklientel an“, sagt Rehwald. „Aber was grundsätzlich sehr gefragt ist, ist der Bereich alternative Investments, dazu zählen Real Estate, Private Equity und Private Debt; gefragt ist auch das Segment US High Yield beziehungsweise Global High Yield. Grund dafür ist, dass im andauernden Niedrigzinsumfeld nicht so viel oder eigentlich gar keine Rendite mehr
mit Staatsanleihen erwirtschaftet werden kann.“
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Beitrag aus dem dpn-Magazin 103 – mit freundlicher Genehmigung