Gute Karrierechancen für Frauen im Asset Management

Gute Karrierechancen für Frauen im Asset Management

Gute Karrierechancen für Frauen im Asset Management

Früher galt die deutsche Asset-Management-Branche als reine Männerdomäne; heute ist das anders. Immer mehr Frauen machen Karriere in der Finanzbranche, unter anderem da die Arbeitgeber sie aktiv rekrutieren wollen und weil der Staat begonnen hat, die richtigen Weichen zu stellen.

Die Entwicklung innerhalb der Finanzbranche spiegelt einen allgemeinen gesellschaftlichen Trend wider. Es ist längst Konsens, und eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass Frauen die gleichen Karrierechancen bekommen sollten wie Männer. Verschiedene gesellschaftliche Rahmenbedingungen haben sich positiv verstärkend geändert, sodass zum Beispiel das staatliche Elterngeld sowie der rechtliche Anspruch auf den Arbeitsplatz nach der Elternzeit helfen, Familie und Beruf zu vereinbaren.

Die Arbeitgeber begrüßen den Eintritt von weiblichen Fach- und Führungskräften in die Asset-Management-Branche ausdrücklich. Verschiedene Studien belegen, dass gemischte Teams den unternehmerischen Erfolg steigern können. Kollegen und Kolleginnen verfügen über unterschiedliche Stärken, die sich im Team gegenseitig ergänzen. Allerdings ist der Wunsch nach einer hohen Diversity in den eigenen Reihen nicht ausschlaggebend bei der konkreten Personalauswahl. Wer für welchen Job schließlich geeignet ist, hängt von der Kompetenz und Persönlichkeit des Bewerbers ab.

Vor diesem Hintergrund stellen wir eine hohe Nachfrage nach weiblichen Fach- und Führungskräften im Finanzbereich fest. Um den Arbeitsplatz für weibliche Fachkräfte attraktiver zu machen, haben einige Unternehmen damit begonnen, liberalere Home-Office-Regeln einzuführen oder Kita-Plätze anzubieten.

Obwohl Abteilungen wie Marketing/Presse, Personal sowie Vertriebsunterstützung durch Frauen gut besetzt sind, ist das weibliche Geschlecht beispielsweise im Vertrieb derzeit tendenziell unterrepräsentiert. Das liegt unseres Erachtens auch daran, dass Vertriebsspezialisten und Kundenbetreuer viel reisen müssen. Bezogen auf den Pool der Kandidaten für diesen Posten stellen wir ein Verhältnis von Männern und Frauen von 80 zu 20 fest.

Es gibt also viel Potenzial nach oben. Die Asset-Management-Gesellschaften tun viel dafür, ihre Jobs für weibliche Anwärter attraktiv zu machen. Neben den bereits erwähnten Kita-Plätzen und Home-Office-Regeln bieten Asset Manager flexiblere Arbeitszeiten oder die Möglichkeit ein Sabbatjahr zu nehmen. Bei aller Flexibilität werden die Arbeitgeber trotzdem eine hohe Reisebereitschaft von Vertriebsspezialisten verlangen. Für diejenigen, denen das nicht so einfach möglich ist, ergeben sich immer wieder Möglichkeiten in den Bereichen Marketing/Presse, Personal, Compliance und Vertriebsunterstützung. Auch im Bereich Portfolio Management stellen wir Opportunitäten für weibliche Fachkräfte fest.

Eine weitere positive Entwicklung sind die „Diversity-Schulungen“ für Führungskräfte bei Unternehmen, die von den Personalabteilungen organisiert werden. Gerade im deutschen Asset-Management-Bereich gibt es ein noch deutlich größeres Defizit an weiblichen Führungskräften als zum Beispiel in Großbritannien oder Frankreich. Der Abstand zu den Ländern könnte aber in den nächsten Jahren kleiner werden.

-Manuel Rehwald, Managing Director, Rehwald Associates